Dienstag, 4. Oktober 2011

Tausche A100 gegen Sozialwohnungen


Die SPD und die Grünen treffen sich erneut zuSondierungsgesprächen. Auch wenn sich die Grünen letzte Woche zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen bereit erklärt haben, und die Basis dafür gestimmt hat, gibt es um ein Thema Ärger: Die A100.

Es ist manchmal überraschend, wenn man Nachrichten liest und dann alte Themen vorgekaut werden. Jedenfalls denkt man dies. Letztlich ist es aber wieder frisch da.
Die Grünen lehnen den Weiterbau der A100 ab. So viel weiß man seit Beginn des Wahlkampfes. Die SPD ist dafür. Auch dies ist bekannt. Warum macht man dann aber einen solchen Aufriss um dieses Thema?

Mit Mühe wurde der Kompromiss bei den Sondierungsgesprächen errungen, dass man Mittel umwidmen will, sodass statt der A100 Bundesstraßen ausgebessert werden. Dass das Bundesverkehrsministerium dem nicht wohlwollend gegenübersteht, dürfte jedem klar gewesen sein. Die Interpretation über mögliche Folgen ist aber bei den Grünen und der SPD vollkommen unterschiedlich. Und schon kommt bei den Grünen das beliebte Koch-und-Kellner-Thema auf, während sich die SPD fragen wie zuverlässig die Grünen seien.

Als Außenstehender kann man zur Auffassung gelangen, dass hier die A100 genutzt wird um die Koalition zu verhindern. Ein Mandat zur Mehrheit ist wenig, aber beide wollten Rot-Grün. Den Absprung zu finden wird schwer… warum dann nicht die A100 dafür nutzen.
Dennoch kann man sich die Frage stellen, ob drei Kilometer Autobahn der wichtigste Punkt für die zukünftigen fünf Berliner Jahre sind. Sollte die SPD die Koalition mit den Grünen platzen lassen, steht schnell folgende Frage in Raum: Sind die möglichen Kompromisse zu Innerer Sicherheit, Migrations- und Arbeitsmarktpolitik weniger entscheidend für Berlin als diese drei Kilometer?

Schon am Wahlabend, noch vor Bekanntgabe der Ergebnisse sagten viele Grünen: Der Wowereit wird schon einen Grund finden, warum er nicht mit den Grünen regieren will.
Schon traurig, dass man Recht behalten könnte.

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