Die Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern sind vorbei und endeten
mit dem prognostizierten Resultat: Die SPD ist stärkste Kraft, die Grünen sind
im Landtag vertreten, die FDP flog heraus, die NPD blieb drinnen und die
Wahlbeteiligung sackte weiter ab.
Die Freude unter den Genossen der SPD ist demnach nur
teilweise zu verstehen. Während die schwarz-gelbe Koalition im Bund alles dafür
tut Landtagswahlkämpfe ihrer Parteikollegen zu torpedieren, können die
Sozialdemokraten nur wenig profitieren, trotz Amtsbonus von Herrn Sellering.
Dennoch konzentrieren sich die überregionalen Zeitungen nur
auf drei Punkte: SPD, FDP und NPD. Die geringe Wahlbeteiligung ist nur selten
thematisiert.
Dabei muss man bedenken, dass sich bei der rechten Partei
gerade eine Stammwählerschaft etabliert hat, die in manchen Wahlbezirken
zweistellige Prozentwerte errungen hat. Hier hätte eine höhere Wahlbeteiligung
sicherlich dazu führen können, dass sich die NPD nicht mehr im Landtag
wiederfindet. Aber ist dies Grund genug auf die Einwohner dieses Bundeslandes
verbal einzuprügeln?
In der großen Politik spielen manche Bundesländer keine
Rolle. Mecklenburg-Vorpommern gehört in diese Kategorie genauso wie
Sachsen-Anhalt. Alle paar Jahre sind aber in diesen neuen Bundesländern Wahlen
und der Fokus richtet sich kurz auf sie. Die Thematisierung ist starr auf
Arbeitslosigkeit, Rechtsextremismus und geringe Einkommen gelegt. In diesen
Ländern hat man immer das Gefühl nicht so ernst genommen zu werden wie andere
Bundesländer. Die Resignation wird aber noch verstärkt, wenn sich nichts
ändert. Denn die Ausgangslage ist meist so gelegen, dass die Kassen leer sind und
die wirtschaftliche Struktur fast nicht vorhanden. Wer sich da verlassen fühlt,
wählt meist gar nicht mehr.
Dieser Hintergrund ist für die FDP noch blamabler. Mit 2,7%
liegt sie auf dem Niveau von den Sonstigen Parteien. Diese sind, kumuliert, mit
5,7% nicht so unbedeutend mehr. Diese kleinen Parteien stehen meist für eine
eindeutige Richtung, eine die man scheinbar vermehrt bei den großen Parteien
immer mehr vermisst. Positionen und Parteien sind austauschbar geworden; die
klare Richtung fehlt dabei. Dies muss die wankelmütige FDP gerade leidvoll
erfahren, aber sie ist in einer Situation in der sie machen kann was sie will,
sie verliert.
Die SPD sollte sich aber nicht zu viel selber
beweihräuchern. Das Ergebnis ist für eine parlamentarische Demokratie nicht
gut. Es fehlt der Politik die Fähigkeit zu begeistern und die Welt zu erklären.
In zwei Wochen stehen Wahlen in Berlin an. Diese sind medial groß begleitet
gewesen und das Ergebnis wird sicherlich heiß erwartet.
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