Die Euro-Krise ist groß und Rat ist teuer, sogleich auch
selten. Während sich die FDP am liebsten mit einer Insolvenz um das Thema
Griechenland rücken möchte (damit man es wahrscheinlich bei Italien, Spanien
oder Portugal erneut beginnen kann), kommen auch andere Vorschläge ans Tageslicht.
Eine wird Günther Oettinger zugeschrieben, seines Zeichens
EU-Kommissar für Energie. In einem Interview mit dem Fachblatt für
wirtschaftlichen und finanziellen Diskurs, der BILD-Zeitung, hat er den
Vorschlag vorgetragen, dass man die Flaggen der Schuldensünder auf Halbmast
hängen kann. Natürlich rudert sein Büro mittlerweile zurück. Weder sei es sein
Vorschlag gewesen, noch ernsthaft gefordert.
Aber warum auch nicht? Statt der medialen Berichterstattung
über diese Länder, statt Reden von Politikern mit Verunglimpfung dieser
Länder und statt beleidigender Titelbilder von Printmedien lieber nur die
Flagge auf Halbmast setzen. Grandiose Idee!
So löst man doch alle Probleme.
Eine große Firma möchte Arbeitsplätze abbauen? – Zwingt sie
ihre Flagge niedriger zu hängen!
Der Länderfinanzausgleich unter den deutschen Bundesstaaten
wird als ungerecht empfunden? – Hängt alle Flaggen niedriger bis auf die der
zwei Geberländer!
Der Papst kommt und die Ungläubigen wollen dagegen demonstrieren? – Hängt die deutsche Flagge niedriger!
Danke Herr Oettinger für diese erhellenden Worte. Und lassen
Sie sich nicht irritieren von den paar Querulanten im Europaparlament.
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