Gestern hat der Bundestag das Gesetz zur Anwendung der unterirdischen Speicherung von CO2 mit den Stimmen der Regierung verabschiedet. Inhaltlich handelt es sich um die Technologie zur Abscheidung von CO2 und anschließende Lagerung, kurz CCS.
Die Technologie beinhaltet, kurz gesagt, die Idee das klimaschädliche CO2 nicht in die Luft entweichen zu lassen. Durch ein technisches Verfahren soll das Gas dann verflüssigt werden, sodass man es unterirdisch lagern kann. Dies soll in Sedimentschichten geleitet werden, deren Proen mit Salzwasser gefüllt sind. In ausreichender Tiefe ist der Druck so hoch, dass die Dichte des CO2 so ungefähr der des Salzwassers entspricht. Dadurch könnte eine unbegrenzte Lagerung erfolgen.
Insbesondere Vattenfall erforscht diese Technologie und möchte in Jänschwalde eine Demonstrationsanlage errichten. Diese Anlage vereint die Verbrennung von Braunkohle und die Abscheidung durch die CCS-Technologie in einer Größenordnung von 250 MW. Zum Vergleich: Das angeschlossene bestehende Kraftwerk in Jänschwalde besitzt eine elektrische Bruttoleistung von 3.000 MW.
Doch die Technologie ist umstritten. Die geeigneten Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben veranlasst, dass jedes Bundesland Regionen festlegen kann, die unzulässig für eine solche Speicherung sind. Mehr noch: Schleswig-Holstein hat angekündigt demnächst zu beschließen, dass dies für das gesamte Bundesland beschlossen wird. Von Niedersachsen wird ähnliches erwartet. Somit bleibt nur Brandenburg, das aber nicht als "Endlager für CO2" enden möchte.
Auch Klimaschützer, wie Greenpeace, lehnen das gesamte Projekt ab. Grundtenor ist, dass das eigentliche Problem nicht aufgegriffen wird. Es müsse eine gesamte Umstellung auf erneuerbare Energien geben, sodass man unabhängiger von fossilen Brennstoffen ist. Die reine Konzentration auf das CO2 ist nicht zielführend.
Neben den protestierenden Bürgern ist aber selbst Vattenfall unzufrieden. Sie kritisieren, dass durch die Länderklauseln es unmöglich wird diese Technologie umzusetzen.
Insgesamt zeigt diese Diskussion eine ganz wichtige Diskussionsrichtung in Deutschland. In Fragen des Klimaschutzes reduziert sich fast alles auf CO2. Dabei würde eine CCS-Technologie nur fossilen Energieträgern die Lebenszeit verlängern. Um sie abzubauen müsste man weiterhin Tagebau betreiben. Auch ist die Frage der Lagerung erneut nicht eindeutig geklärt. Wie beim Endlager für Atommüll wird man wohl keine so schnelle Lösung finden. Denn es zeigt sich wieder, dass nicht wissenschaftlich entschieden wird, sondern politisch bestimmt wird, dass Bundesländer die Lagerung nicht wollen. Wahrscheinlich droht wieder die Produktion mittels CCS-Technologie und es gibt kein wirkliches Endlager. Der Vorteil am CO2 ist: Man kann ihn irgendwann in die Luft "entlassen". Gewonnen hätte man dadurch dann aber auch nichts.
Es bleibt spannend ob CCS umgesetzt wird oder nur eine Luftnummer bleibt.
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