Montag, 5. März 2012

Drei runde Schildchen für Berlins Polizisten


Zuerst die gute Nachricht: Das Problem der Verletzungsgefahr bei den Nummern- und Namensschildern für die Kennzeichnungspflicht von Polizisten ist gebannt. Man scheint sich darauf zu einigen, dass man Schilder mit abgerundeten Ecken nutzt. Damit ist ein Argument gegen die Kennzeichnungspflicht für Polizisten, das die Gewerkschaft der Polizei imNovember 2011 vorbrachte nicht mehr vorhanden.

Nun möchte aber Innensenator Frank Henkel nicht das von der SPD präferierte rotierende System einführen. Stattdessen möchte er dreiSchilder pro Person ausgeben. Diese kann der Polizist je nach Gefühlslage tragen. Ziel dahinter soll weniger Bürokratie sein. Im Gegensatz zu dem zuvor geplanten Verfahren scheint dies richtig zu sein, aber kommt dies dem eigentlich angedachten Zweck nicht näher.
Ich möchte keinem anonymen Herren gegenüberstehen; und auch keiner Nummer. Wenn es nicht mehr der Polizist ist, sondern Herr Müller, hat man ein persönlicheres Verhältnis zu der Person. Dies hilft psychologisch schon mehr die Angelegenheit zu entschärfen, wenn auch nicht zur Gänze.
Die Bedenken der Gewerkschaft der Polizei, dass Beamte im Privaten leichter aufgespürt werden können, ist sicher berechtigt. Dies darf man nicht einfach abtun.
Schnellere Strafverfolgung oder Anprangerung einzelner Beamten ist nicht das Ziel der Kennzeichnung. Das Gegenüberstehen soll persönlicher werden. Interessanterweise wird hier nicht das Argument herangeführt, dass von dieser Seite gerne in anderen Bezügen fällt: Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten.

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